Sicher schenken: So optimieren Sie die Schenkung Ihrer Immobilie mit einem Verkehrswertgutachten
- Maximilian Enkert
- 20. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Okt.
Die Schenkung einer Immobilie ist auf den ersten Blick einfach: Vertrag regeln, Schlüssel übergeben – fertig. Doch in der Praxis steckt hinter jeder Schenkung ein komplexer Prozess, bei dem viele Fragen offenbleiben. Ob steuerliche Aspekte, rechtliche Absicherung oder familiäre Fairness – ein professionelles Verkehrswertgutachten ist die Grundlage für eine sichere, transparente und steueroptimierte Übertragung.

Warum ein Verkehrswertgutachten bei der Schenkung unverzichtbar ist
Die Wertermittlung einer Immobilie ist zentral für jede Schenkung. Sie beeinflusst die Schenkungssteuer, die faire Verteilung unter Familienmitgliedern und die rechtliche Absicherung des Schenkers. Das Finanzamt setzt oft pauschale Werte an, die den tatsächlichen Zustand und Wert der Immobilie nicht berücksichtigen. Ein professionelles Verkehrswertgutachten schafft hier Klarheit, minimiert steuerliche Risiken und sorgt für Transparenz innerhalb der Familie.
Typische Fallstricke bei der Immobilien-Schenkung
Steuerliche Unsicherheiten: Ohne ein fundiertes Gutachten drohen fehlerhafte Bewertungen und unnötig hohe Steuerlasten.
Rechtliche Hürden: Notarielle Beurkundung, Grundbucheintrag und fehlende Unterlagen können den Ablauf verzögern.
Familiäre Konflikte: Ohne neutrale Wertermittlung fühlen sich Geschwister schnell benachteiligt.
Kontrollverlust: Eigentümer sorgen sich, nach der Schenkung die Kontrolle über ihr Wohnrecht oder ihre finanzielle Absicherung zu verlieren.
Vier Schritte zur sicheren Immobilien-Schenkung
1. Verkehrswert professionell ermitteln
Nur ein objektives Verkehrswertgutachten liefert die Basis für eine korrekte Steuerberechnung und die faire Abwicklung unter Familienmitgliedern. Zertifizierte Gutachter berücksichtigen alle individuellen Eigenschaften der Immobilie, vom Sanierungszustand bis zur Lage. Das Gutachten ist sowohl vor dem Finanzamt als auch innerhalb der Familie belastbar.
2. Vertraglich absichern
Wohnrecht, Nießbrauch und Rücktrittsklauseln sichern den Schenker langfristig ab. Diese Rechte werden im Gutachten bewertet und wirken sich direkt auf den steuerlichen Wert der Immobilie aus. Beispielsweise reduziert ein lebenslanges Nießbrauchrecht die Steuerlast, da der Wert des Nutzungsrechts vom Finanzamt berücksichtigt wird.
3. Steuerliche Freibeträge optimal nutzen
Freibeträge für Kinder, Ehepartner und Enkel können alle zehn Jahre erneut genutzt werden. Durch Kettenschenkungen oder gestaffelte Übertragungen lassen sich Freibeträge mehrfach ausschöpfen. Das Gutachten liefert die notwendige Grundlage, um diese Gestaltungsspielräume optimal zu nutzen.
4. Rechtssicher übertragen
Alle Formalitäten, von der notariellen Beurkundung bis zum Grundbucheintrag, müssen korrekt abgewickelt werden. Eine klare Struktur und vollständige Dokumentation verhindern Verzögerungen und rechtliche Probleme. Gutachter und Notar arbeiten hierbei Hand in Hand, um die Schenkung reibungslos zu gestalten.
Praxisbeispiel: Schenkung mit Nießbrauch
Die Schenkung eines Hauses an den Sohn kann mit oder ohne Nießbrauch erfolgen. Mit Nießbrauch bleibt der Schenker abgesichert, kann die Immobilie weiterhin nutzen und reduziert gleichzeitig die steuerliche Belastung für den Beschenkten. Ohne Gutachten oder Berücksichtigung des Nießbrauchs drohen unnötig hohe Steuern und Konflikte innerhalb der Familie.
Häufige Fragen zur Immobilien-Schenkung
Kann ich von einer Schenkung zurücktreten?
Ja, über klar geregelte Rücktrittsklauseln im Vertrag oder in seltenen Fällen gesetzlich, z. B. bei grobem Undank des Beschenkten.
Was passiert bei belasteten Immobilien?
Der Beschenkte übernimmt Schulden, die den steuerlichen Wert reduzieren, jedoch reale finanzielle Belastungen darstellen.
Welche Freibeträge gelten?
Ehepartner: 500.000 €, Kinder: 400.000 €, Enkel: 200.000 €. Die Freibeträge können alle zehn Jahre erneut genutzt werden.
Fallen weitere Kosten an?
Notar, Grundbuch, Gutachten – diese Kosten sichern die rechtliche und steuerliche Absicherung.
Kann ich weiterhin in der Immobilie wohnen?
Ja, durch Wohnrecht oder Nießbrauch, die im Vertrag und Grundbuch festgehalten werden.
Welche Unterlagen benötigt der Gutachter?
Grundbuchauszug, Baupläne, Lageplan, Flächenberechnung, Energieausweis und Nachweise zu Modernisierungen/Sanierungen. Fehlende Unterlagen können vom Gutachter beschafft werden.
Fazit: Früh planen – sicher schenken
Die Schenkung einer Immobilie bietet große Chancen: Steuerliche Freibeträge können optimal genutzt werden, Vermögen frühzeitig geregelt und Konflikte innerhalb der Familie vermieden werden. Der Schlüssel liegt im professionellen Verkehrswertgutachten, das als objektive, belastbare Grundlage für alle Entscheidungen dient. Frühzeitige Planung, klare Vertragsgestaltung und die Nutzung steuerlicher Gestaltungsmöglichkeiten sichern die Schenkung und den Familienfrieden langfristig.
Planen Sie eine Schenkung? Kontaktieren Sie uns gerne für eine kostenfreie Erstberatung.




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